Taijiquan und Qigong
Taijiquan und Qigong sind zwei der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Qigong
bedeutet soviel wie "Arbeit am Qi". Qi oder Ki ist die universelle
Lebenskraft die durch unseren Körper fließt. Die Qi-Praxis geht
vermutlich auf alte schamanische Riten zurück. In den asiatischen
Kampfkünsten stellt das Qigong einen wichtigen Aspekt der Übung und
Entfaltung innerer wie äußerer Krafte dar. Das Ziel des Qigong ist es,
das Qi des Körpers nach innen zu richten und dort eventuelle
Ungleichgewichte auszugleichen. Darin unterscheidet sich Qigong vom
Taijiquan. Hier richtet sich die Aufmerksamkeit nicht nur nach innen,
sondern auch auf einen imaginären Partner. Im Selbstverständnis des
Qigong liegt es, daß es sich auf alle Ebenen des menschlichen Seins
auswirkt. So kann Qigong ein Weg oder eine Lebensbegleitung sein.
Ich
praktiziere Taijiquan im Chen-Stil nach Chen Changxing (1771–1853) und
nach Chen Qingping (1795–1868). Es ist eine innere Kampfkunst, die
Stille und Bewegung in sich vereint. Weich fließende Spiralbewegungen
wechseln mit schnelleren Elementen und fördern den Energiefluss im
Körper. Dieses System von Übungen basiert auf dem Einswerden mit der
Harmonie des Tàijí. Das Tàijí ist das ordnende Urprinzip des Universums.
Als Kampfkunst bedient es sich dieser Erkenntnisse. Als Übung ist es
der meditative Ansatz mit dem Ziel diese Harmonie zu erreichen.
Regelmäßiges Üben führt zu mehr Kraft, innerer Ruhe und
Ausgeglichenheit. Die gebräuchlichsten Formen des Taijiquan sind
waffenlos, doch gibt es auch zahlreiche Waffen- oder Geräteformen.
Traditionell werden erst fortgeschrittene Schüler in den Waffenformen
unterrichtet. Die Waffen des Taijiquan sind:
* Das gerade, zweischneidige chinesische Schwert
* Der chinesische Säbel (Dao)
* Der Fächer
* Der Kurzstock (Qi Mei Gun)
* Der Langstock (Gun)
* Der 3m Langstock (Dagan)
* Der Speer (Qian)
* Die chinesische Hellebarde (Guan Dao)